Sportkegler- und Bowlingverband Brandenburg e. V.

Manchmal charakterisiert sich das Leben durch ungeahnte Zufälle, die mitunter etwas Positives herbeiführen. Geradezu von Fortuna geküsst, kann die SG Zechin ihr Glück kaum fassen. So ergab sich ein fantastischer Neuzugang: Lucas Strauch greift zukünftig für die Greens zur Kugel!

- Wie kam es dazu? -
Bevor wir zur Auflösung kommen, noch ein paar kurze Fakten zu Lucas:
Er ist zarte 26 Jahre jung und in Bautzen (Sachsen) aufgewachsen. Studierte in Dresden und ist jetzt als Dipl-Ing. in der Lebensmitteltechnik tätig. Wohnhaft ist er zusammen mit seiner Freundin in Strausberg (Brandenburg, MOL) am Rande von Berlin. Seit seinem fünften Lebensjahr bis zum Jahr 2020 dauerhaft im Kegelsport präsent. Danach eine studien- und pandemiebedingte Auszeit.

- Hört sich gut an, aber jetzt zum Zufall! -
Um sich und seinen Körper fit zu halten, besucht er das Fitnessstudio in Strausberg. Anders als sonst, waren seine gewöhnlichen Sportsachen an diesem denkwürdigen Tag nicht verfügbar. „Ich kramte mein DKBC-Nationalkader T-Shirt heraus“, so die folgenschwere Entscheidung. Sicherlich wussten die Meisten vor Ort nichts mit dem Outfit anzufangen, bis auf einen Zechiner Kegler, der sich zufällig am gleichen Tag zur selben Uhrzeit dort herumtrieb. Kurzerhand sprach Nico Grundmann ihn an und sofort stellte sich heraus, dass, so wie das Shirt vermuten ließ, man dieselbe Sportart teilte. Prompt folgte die Einladung, mal nach Zechin zum Kugelschwingen zu kommen. Im weiteren Verlauf wurden Bahnverbindungen gecheckt, die Anlage in Zechin getestet und mit den anwesenden Mitgliedern ausführlich über den Sportverein gesprochen. „Lust auf einen Neueinstieg hatte ich schon länger, nur fehlten die Kontakte in der Umgebung. Die Kegelbahn in Zechin macht Freude, die Mitspieler sind super drauf. Damit waren meine Voraussetzungen für einen Neustart erfüllt!“, resümierte er rückblickend. Wir können ihn bei seiner Entscheidung nur bestätigen, alles richtiggemacht!

Über seine Anfänge im Kegeln verriet er, dass er sich damals beim Geburtstag seiner Uroma gar nicht mal so ungeschickt an der Kugel samt Anlauf anstellte. Daraufhin ging es zum nahegelegenen Verein: Auf die 8-Bahnen-Anlage im Keglerheim in Bautzen. Dort spielte er zunächst unter dem MSV Bautzen 04 und anschließend unter dem KV Bautzen 1951 in der Jugend (U14 + U18). Seine damaligen Mentoren, Rolf Gärtner und Boris Kokel, formten und bauten seine Fähigkeiten an der Kugel kontinuierlich sowie vollumfänglich aus. Bereits während der letzten U18 Saison wechselte er zum MSV Bautzen 04 und spielte dank sächsischer Gastspielregelung für eine Saison Verbandsliga U18 sowie Verbandsliga Männer parallel. Nicht nur engagiert auf dem Geläuf, sondern auch abseits der Bahnen setzte er sich in der Juniorenzeit für die Jugendarbeit beim KV Bautzen 1951 sowie als Mannschaftsleiter U18 ein. Von 2020-2024 folgte eine studien- und pandemiebedingte Auszeit. Gänzlich fern blieb er dem Präzisionssport nicht. Er besuchte, wenn auch unregelmäßig, das Training beim KSV 1991 Freital.

Seine Erfolgsliste ist wahrlich lang. Daher soll ein kleiner Auszug genügen:
Im Jugendbereich nahm er öfters an den Deutschen Jugendmeisterschaften teil – größter Triumph als Team war der 5. Platz in Wiesbaden 2006 – im Einzel die jeweils vierten Plätze in Augsburg 2014 und Ludwigshafen 2015. Zudem erhielt er die Länderkampfnadel in Bronze in Senftenberg 2010 (fünf Spiele für Sachsen) und in Silber in Kaiserslautern 2015 (zehn Spiele für Sachsen). In diversen Ländervergleichen hinterließ er ebenfalls große
Fußspuren. Als Auszug gelten hier zweimal Silber in Bautzen 2016 (U18, Mannschaft und Tandem-Mixed) und Gold mit der Mannschaft in Kaiserslautern 2015 mit damaliger neuer Bestleistung von 617 Kegel.

- Moment. Weiter oben stand doch was von „Nationalkader T-Shirt“. Wie kam er daran? -
Ja, Lucas schnupperte auch schon internationale Luft. Erstmals 2011/2012 zog er in den Nationalkader U14 ein, der sich auf den Weltpokal 2012 in Bautzen vorbereitete. Nachfolgend 2014/15 für den Nationalkader U18 einberufen, um an der Weltmeisterschaft in Speichersdorf teilzunehmen. In beiden Fällen verpasste er den Einzug ins endgültige Starterfeld denkbar knapp.
Aber auch als Teamplayer innerhalb der Saison weist seine Vita tolle Erfolge auf: Bei den Männern in der Verbandsliga zweimal Zweiter (2017, 2020) und einmal Dritter (2016) sowie KVS-Pokal-Sieger in Zwickau 2017. Hier schraubte er seine Bestleistung gleich doppelt nach oben. Im Vorlauf von 622 auf grandiose 644 Holz im Finale.
Hier war das Limit noch nicht erreicht, denn in einem Freundschaftsspiel gegen das Bundesliga-Team der Damen vom MSV Bautzen 04 (damals 2. BuLi Nord/Ost) im Jahr 2017 stemmte er seinen Bestwert auf sensationelle 660 Kegel!

- Wow! Was hat er noch vor? -
Zum Abschluss gab er noch einen Ausblick für die Zukunft: „Nachdem ich erst im Juli wieder das Training aufnahm, bin ich zunächst dankbar für das in mich gesetzte Vertrauen der Greens. Weiterhin bin ich neugierig auf das komplett neue Terrain in Brandenburg! Mein persönliches Ziel ist es, trotz geringer Trainingsmöglichkeiten meinerseits, zuverlässig gute Ergebnisse auf die Bahnen zu legen. Damit hoffe ich zusammen mit den restlichen Greens eine positive Bilanz in der kommenden Saison erzielen zu können und ggf. eine Medaille abzustauben.“ Den Weg bestreiten wir gerne mit dir gemeinsam! Wir freuen uns auf eine aufregende Saison. Wir sind jetzt schon sicher, dass du, sowohl menschlich als auch sportlich, für den Verein und das Team eine gewaltige Bereicherung bist: GO GREENS GO!!!

Karsten Glatzer